Unsere Tierseite, Handaufzucht Katzenwelpen, die schweren Fehler vermeiden, Tierärzte, Tierheime

(Die Hinweise hier ersetzen keinesfalls die fachlichen Auskünfte und Hilfen von Tierärzten Ihres Vertrauens und speziell ausgebildeten Fachkräften, sie sind als wichtige Anregung und Hilfe bei eigenen Bemühungen für Hilfe und zur Rettung der Tiere gedacht. Wenden Sie sich immer unbedingt auch an fachlich versierte  Stellen)

Aus aktuellem, sehr traurigen Anlass - mein kleiner geliebter Hund Georgi ist am 19. Juni 2012, völlig überraschend zehn Tage nach ersten Krankheitssymtomen, verstorben - bitte ich alle Tierfreunde, sofort einen oder mehrere Tierärzte bzw. Kliniken aufzusuchen, sobald sich plötzlich Anzeichen für gesundheitliche Probleme zeigen. Ernsthaft ist es insbesondere, wenn Ihr Tier kaum noch frisst und sich nach Fressversuchen übergibt, wenn Glieder und Muskeln zittern, wenn Schleimhäute und Augen blass werden, wenn statt Lebhaftigkeit Müdigkeit und trauriges Stillsein, Schlappheit vorherrschen. Diese Symptome weisen u. a. - insbesondere, wenn sich das Tier erst einige Zeit jeweils nach dem Fressen übergibt-  auf eine sehr ernst zu nehmende Vergiftung hin!  Die Leber kann bereits Schaden genommen haben. Es besteht höchste Lebengefahr!

Lassen Sie sich nicht dadurch täuschen, wenn am nächsten Tag offensichtlich eine Besserung eintritt - mein Georgi erholte sich zunächst, doch habe ich dann nicht mehr wie vorher auf Erbrochenes und Fressunlust geachtet - die unter diesen Umständen zusätzlich noch lebensbedrohliche Mangelernährung und das in diesem Fall sehr wichtige, ausreichende Wassertrinken einfach unterschätzt.

Extrem und höchst gefährlich, weil oft tödlich, sind Vergiftungen durch Aufnahme von z. B. Pflanzenschutzmitteln, Unkrautvernichtern oder Dünger. Die Tiere knabbern an den behandelten Stengeln und Blättern; es schmeckt ihnen, so war es wahrscheinlich auch bei meinem Georgi, weil Menschen verantwortungslos, vollkommen unnützerweise aus pingeliger Ordnungsliebe und teilweise unwissend mit diesen Giften umgehen.

Achten Sie nach Möglichkeit immer darauf, wo Sie sich mit Ihrem Tier befinden und was Ihr Tier frisst! Denken Sie bei jedem Spaziergang und bei jedem Aufenthalt in fremder Umgebung an solche Gefahren, insbesondere bei Anpflanzungen an Stellen, die nicht grundsätzlich der Öffentlichkeit zugänglich sind, landwirtschaftliche Betriebe, Einkaufsmärkte (unbedingt meiden) etc.!

Informieren Sie sich grundsätzlich rechtzeitig über mögliche Krankheiten und entsprechende Symtome. Vertrauen Sie notfalls nicht der Aussage bzw. dem Befund nur eines einzigen Arztes - insbesondere, wenn dieser keine ernsthafte Untersuchung und Befragung an Sie durchgeführt hat. Hören Sie auf Ihren Bauch und vertrauen Sie berechtigten Zweifeln an Kompetenzen und Diagnosen. Eine Narkosespritze etwa wegen einer Ruhigstellung (Blutuntersuchung etc.) kann bereits alles verschlimmern und für das bis dahin noch regsame Tier den Tod bedeuten. Die Narkose ist, insbesondere für ältere, kranke, zarte und schwache Tiere, eine hochinvasive d.h. radikale Behandlung.

Ich habe zu lange gewartet, war nur einmal bei einem Arzt, dem ich vertraute, der aber die durchaus ersten Symtome auf eine mögliche lebensgefährliche Vergiftung (starkes, anhaltendes Zittern eines Hinterbeines und übermäßiges Strecken des Beines ohne ersichtlichen Anlaß) nicht erkannte und auf Arthritis (Georgi war 11,5 Jahre alt) tippte. Ergebnis meines recht frühzeitigen Tierarztbesuches: Ergänzungsfuttertabletten gegen Arthritis. Eine nähere Untersuchung, nicht einmal genaueren Augenschein nahm er nicht vor. 


Zwei Tage später war meinem Hund sehr elend, doch weil es ihm am nächsten Tag scheinbar besser ging, wartete ich dann zu lange, habe nur beobachtet und mich derweil um andere Dinge gekümmert. Einen weiteren Tierarztbesuch - auch bei einem anderen Arzt - habe ich von Tag zu Tag aufgeschoben. Dann war es zu spät, und alles Grübeln, alle Selbstvorwürfe nützen nichts mehr. Machen Sie es besser, wie ich künftig auch. Priorität vor allem hat in einer solchen Zeit das Tier, das nicht sagen kann:  "Ich leide und habe Angst, geh mit mir doch zum Arzt, ich möchte dich nicht verlieren."

Wieder ist eine Welt und Vertrauen zu Tierärzten für mich zusammengebrochen. Ich selbst habe an eine tödliche Gefahr aus heiterem Himmel nicht geglaubt, alle Anzeichen und Warnungen ignoriert, und erst Tage nach Georgis Tod dämmerte mir langsam, was ich eigentlich bereits hätte wissen müssen und im Vorfeld - da ich in diesem Fall gewarnt war - hätte verhindern können.
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Das ist meine neue Gefährtin, Georgina - kurz Gina - auch Julchen genannt. Inzwischen wiegt sie 20 Kilo und ist fast 6 Monate alt. Bild folgt. In ihr und in meinem Herzen lebt Georgi weiter, und er weiß es.

Wir haben diese Seite für unsere Tiere eingerichtet. Es gibt viele Menschen, die aus vollem Herzen ganze Lebensabschnitte und große Teile ihrer nicht selten auch spärlichen Einkünfte allein dafür verwenden, kranken, einsamen, namenlosen und hilfebedürftigen kleinen und großen, alten und jungen tierischen Wesen aller Art das Leben zu erleichtern. Oftmals gelingt es sogar, diese Tiere aus Schmerz und Traurigkeit herauszuholen, ihnen ein leises Glück in dankbarer Lebensfreude zu schenken.


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Unbedingt beachten bei der Handaufzucht junger Kätzchen!!

(Eine übersichtliche gekürzte Zusammenfassung der allerwichtigsten Kriterien und Hinweise ist als Merkhilfe im PDF-Format in Vorbereitung. Dieser Artikel ersetzt keinesfalls die fachlichen Auskünfte und Hilfen von Tierärzten Ihres Vertrauens und speziell ausgebildeten Fachkräften, er ist als wichtige Anregung und Hilfe bei eigenen Bemühungen zur Rettung der Katzenkinder gedacht. Wenden Sie sich immer unbedingt auch an diese Stellen)
Aus eigener sehr schmerzlicher Erfahrung (siehe weiter unten auf Seite Geschriebenes zu Paulchen, meinem kleinen Katerbaby) möchte ich in diesem Beitrag insbesondere auf die schwersten Irrtümer, Fehler und Probleme eingehen, denen sich gut meinende aber noch meist unerfahrene Helfer in der Not bei der Rettung und Aufzucht per Hand von Kätzchen ausgesetzt sehen - ohne dass die mitunter für die Welpen lebensgefährlichen Handlungen und Umstände rechtzeitig klar erkannt werden. Prinzipiell gelten einige wichtige Hinweise in anderen Formen auch für erwachsene, verletzte und kranke Tiere. Wenn die Situation, meist unvorhergesehen, eintritt, dass Kätzchen gleich oder auch im Alter von wenigen Tagen oder Wochen ohne Mutter, aus welchen Gründen auch immer, aufgefunden werden, muss schnell aber sehr überlegt gehandelt werden. Ich beschränke mich zunächst auf die lebensgefährlichsten Möglichkeiten und Situationen, die nun eintreten können oder auch schon eingetreten sind. Menschen, die mit derartigen Situationen nicht oder wenig vertraut sind, neigen spätestens dann, wenn sie von fachlicher Seite nicht umgehend Unterstützung bzw. entsprechende Beratung erhalten, zur Panik. Das habe ich bei mir selbst bitterst erfahren, und wenn man seinen Welpen tage - und nächtelang, rund um die Uhr, betreut und dabei das kleine Köpfchen, aus dem das wache Augenpaar dich auf Handlänge anschaut, wenn dies Gesichtchen, das kleine Näschen und Schnäuzchen mit den winzigen Schnurrhaaren und die abgespreizten Ohren - im Verhältnis noch übergroß - sich dir in diesen unvergesslichen und schönsten Tagen und Nächten auf immer eingeprägt haben, wenn dann dieses Tierchen, weil du in deiner glücklichen aber unberechenbaren Müdigkeit mit unfassbarer nur kurzer Unbesonnenheit einen entscheidenden Fehler bei Fütterung oder Pflege des Kleinen begehst, fast lautlos leidend, an diesem eben noch so glücklichen Tag, oder einer ebenso glücklichen, nun schlimmen Nacht, dahingeht, ist es, als bricht dein Herz in tausend Stücke und eine schrecklichere Einsamkeit, eine tiefere Trauer ist nicht möglich.

Da liegt vielleicht ein Hund angefahren auf der nächtlichen Straße, oder eine Katze schreit ununterbrochen in der Nähe in größtem Schmerz, während sie zusammengekauert reglos in einem Gehölz Zuflucht gesucht hat, ihre Schulterblätter fassen sich an, als bestünden sie nur noch aus Splitter. Genau dann ist niemand zur Stelle, sind Anrufe vergeblich, wird man allenfalls mit zwar nützlichen aber in dieser Situation recht nutzlosen Ratschlägen bedacht. Leute und Institutionen, vermeintliche Ansprechpartner in Tierschutzstellen, veterinäre Dienste, einschlägige Webseitenbetreiber, Tierrettung - sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind in brenzligen Situationen, wenn es auf schnelle und sehr gezielte Unterstützung im Einzelfall ankommt, entweder gerade nicht erreichbar, haben keine Kapazitäten oder sind schlichtweg zeitlich überfordert. Wochenenden, Feiertage, Ferienzeit - die hilflosen Tiere suchen sich nicht immer die günstigsten Zeiten aus. Glück in ihrem Unglück hätten die Tiere, wenn ein mobiler Tierretter zu erreichen ist, doch die sind rar. Dann sind gerade Telefon oder einfach die Gebühren für die Gespräche nicht vorhanden, der Nachbar ist nicht erreichbar, ein Fahrzeug fehlt - und alle sich auf diese ersten wichtigen Kontaktversuche beziehenden Maßnahmen gehen ins Leere. Der übliche Notruf bei Polizei oder Feuerwehr kann in den Fällen der letzte Ausweg sein, wenn sofort der Tierarzt erforderlich und ein Telefon erreichbar ist. Nicht jeder, der Tiere in einer nicht direkt erkennbar und unmittelbar lebensbedrohlichen Situation auffindet, will und braucht etwa ein kleines, noch offensichtlich unversehrtes einzelnes Kätzchen in die Anonymität einer Abgabe beim Tierarzt oder des Tierheims zu geben, selbst wenn dies schnell möglich ist. Es ist hinreichend bekannt, dass aufgrund der allgemein in den Tierheimen vorherrschenden Überlastung und Überfüllung sowie mangelndem fachlichen oder sonstigen Personal zunehmend Abgabetiere, auch völlig gesunde und junge, wenn nicht sofort, doch vielleicht etwas später eingeschläfert und entsorgt werden. Die jeweilige Einstellung dazu bei den verschieden Stellen ist nicht erkennbar, oder zumindest nicht gleich.

Wer nun ein oder mehreren Kätzchen zunächst bei sich zu Hause Futter vorsetzt und die Tierchen fressen nicht, für den beginnt wahrscheinlich der panische Kreislauf weiterer Versuche um Rat und Unterstützung, doch über die Aussichten haben wir oben schon etwas geschrieben. Wer berufstätig ist oder auch sonst keine Zeit hat, dem bleibt bald nur der Weg ins nächste Tierheim. Obwohl Menschen überall dicht gedrängt ringsum wohnen, ist selten jemand erpicht darauf, Zeit und vielleicht auch Geld zu investieren oder seinen vorgegebenen Tagesablauf nicht sich selbst, sondern einmal mehr Fundtieren zu widmen. Die zunehmende Tierfeindlichkeit, besonders, wenn es sich um mehrere zu umsorgende Tiere handelt, greift auch hierzulande immer mehr um sich. Golfplätze, Parkanlagen, brachliegende Felder, Privatgrundstücke verfügen insgesamt über riesige Flächen, Häuser bergen Wohnraum in Fülle samt Anbauten, Carports, Rasenflächen, Steinplattenterrassen und Blumenbeeten. Doch kein Platz für notleidende oder alte und kranke Tiere. Viel mehr will ich dieser ersten Einleitung zum "Problem" Tier nicht ausführen. Tiere (und nicht nur die) werden gemeinhin in solchen Fällen oft lästig, in denen sie den Alltag, die Bequemlichkeit, die eigene Berufstätigkeit und insbesondere den Bauplan der eingefleischten Ordnung und Sauberkeit stören. Die möglichen Kosten spielen ebenfalls eine große Rolle.

So wird Verantwortung abgewälzt und allenfalls, wenn das Gewissen sich meldet, weiterdelegiert. Letztlich wird sehr genau die Kosten-Nutzen-Rechnung gemacht, Nutz - und Rassetiere bringen Geld und Status, die anderen landen im Kochtopf, in der Versuchsanstalt oder müssen anderweitig ihr Scherflein zum Wohlstand beitragen. Allenfalls werden am Ende der Wertskala an sich "nutzlose" Tiere noch irgendwie verwertet oder man gestattet ihnen, etwa Katzen, ihr Dasein in Scheunen und verrotteten Ställen zu fristen, wo viele Welpen den Winter nicht überleben, auf Straße und Hof überfahren werden, wo sie ohne jede ärztliche Versorgung sind, sich unkontrolliert vermehren. Werden sie lästig oder werden es zu viele, bleibt ihnen das Tierheim, vielleicht auch der Schießprügel der allgegenwärtigen Jagdpächter oder die Euthanasie, und in letzterem machen Tierheime zunehmend keine Ausnahme. Was sind die Hauptfehler in der Handaufzucht und mögliche schmerzliche Todesursache bei den Kleinen?

Der Übersicht halber zählen wir sie hier auf und stellen sie gegenüber:
In den ersten 8 Tagen erhalten die Kleinen von der Mutter mit der Milch die für das weitere Leben grundsätzlich wichtigen Stoffe. Fehlen diese, wird es gefährlich, und dauerhafte Mangelerscheinungen sind die Folge, was oft zum Tod führt. Diejenigen Kleinen, welche erst später von der Mutter getrennt werden, aus welchen Gründen auch immer, haben es leichter, und bei guter Handaufzucht überleben sie in den meisten Fällen nicht nur, sondern entwickeln sich ohne merkliche Schäden für ihr weiteres Leben, einmal abgesehen von möglichen Krankheiten bei Freigängern einschließlich Parasitenbefall.

Damit kommen wir zum Gefährlichsten im Abschnitt.
Es sind viele grundverschiedene Dinge, die allerdings eine Einheit bilden, zu beachten, und unerfahrene menschliche Pflegeeltern sind damit schnell überfordert. Die Kids (insbesondere, wenn sie noch unter drei Wochen alt sind) brauchen nicht nur die Mutterwärme, die, wenn die Kleinen bei ihr eng kuscheln, etwa 36 Grad Celsius, beträgt, sondern praktisch ununterbrochen die Möglichkeit, an den Zitzen ihrer Mutter zu ihrer in dieser Zeit optimalsten und richtigen Nahrung zu kommen.
Die umgebende Temperatur sollte in der ersten Lebenswoche zwischen 30 und 33 Grad Celsius betragen. Im Verlauf der nächsten drei Wochen darf diese Temperatur um jeweils 2 Grad gesenkt werden. Es genügen dann ab der 4. Lebenswoche ca. 24 bis 26 Grad Celsius. Die Temperatur des Fläschcheninhalts muss bei etwa 37 bis 38 Grad Celsius (Richtwert, handwarm) liegen. Beruhigend für die kleinen Mägen und gut für geregelte Verdauung ist die wechselnde Zugabe von leichtem Fencheltee, auch als Teil (bis ca. 50 %) des Wasseranteils in der Milch. Sollte das Pulver klumpen, kann ein kleines, feines Sieb Abhilfe schaffen. Sollte das Pulver klumpen, kann ein kleines, feines Sieb Abhilfe schaffen. Im Notfall, wenn nicht gleich Mutterersatzmilch zur Verfügung steht, falls alle Einkaufsmöglichkeiten einmal ausfallen, kann man auch ein Gemisch aus entsprechend temperiertem Wasser (37 - 38 Grad Celsius) und Glukose (10 % Glukose, 90 % Wasser) (Apotheke, Drogerien) per Fläschchen geben.
Achten Sie unbedingt darauf, dass die rektal gemessene Körpertemperatur insbesondere ganz kleiner Welpen nie unter 35 Grad Celsius beträgt. Dies würde bald sicher zum Tode führen.
Während Mutter zwischenzeitlich zur eigenen Nahrungssuche das Kinderbett nur kurz verlässt und dann nie weit entfernt ist, schlafen die Kätzchen ausgiebig – wenn sie gesund sind, etwa 90 % ihrer Zeit. Darauf ist besonders nach der Fütterung zu achten, auch wenn man die Kleinen gern am liebsten immer direkt bei sich oder in der Hand haben möchte. Auf diesen Rhythmus ist der Mensch nicht eingestellt. Auf vieles ist zu achten. Die Luftfeuchtigkeit in der direkten Umgebung sollte etwa 55 bis 60 % betragen. Alle zwei (ganz kleine Kids) bis drei Stunden brauchen die Kleinen das Fläschchen (die genauen Mengen und die Zubereitung entsprechend dem Alter unbedingt den Angaben der Milchhersteller entnehmen, bei vielleicht unklaren Angaben recherchieren). Auf das so wichtige Fläschchen kommen wir noch einmal zu sprechen, es wird nicht immer gern oder gar nicht - dann wird es sehr schwierig - angenommen. Schnelles, ungeduldiges Füttern ist unbedingt zu vermeiden (Erstickungsgefahr!).

Wer aber kann das auf die Dauer durchhalten - der Wecker darf nie überhört werden, das übliche Leben existiert nicht mehr, die wenigen freien Stunden zwischen den Fütterungsintervallen bleiben letztlich in der Hauptsache nur zum Schlafen. Auf diesen Stunden-Rhythmus ist der Mensch nicht eingestellt Auf die Dauer d. h. über Wochen, bis die Kleinen selbstständig Futter, feste Nahrung, zu sich nehmen, bleibt ein einzelner Mensch auf der Strecke, mit möglicherweise schlimmen Folgen für die Kleinen, aber auch für sein übriges Umfeld. Bekannt sind die Blackouts bei völlig übermüdeten Kraftfahrern, auch Piloten und Menschen in verwandten Berufen verursachen unerklärliche Unglücke, oftmals tödliche Unfälle wegen enormer Schlafdefizite, denen sie bei diesen hektischen und sie oft überfordernden Tätigkeiten ausgesetzt sind. Der mangelnde Schlaf ist es nicht allein, Hektik, Versagensangst, panische Momente in heiklen und gefährlichen Situationen sind ebenfalls Ursache für schwerste Fahrlässigkeit und zerstörende Gedankenlosigkeit. Beides sind Ursachen oben genannter Tragödien. Krankenhäuser und viele Altersheime sind ein passendes Beispiel. Die Arbeit von Pflegern, Krankenschwestern und Ärzten wird im oft Rekordtempo durchgezogen. Schwere Versäumnisse und Fehlbehandlungen sind die Folge.

Übertragen auf die Katzenkids umsorgenden menschlichen Helfer, sind die Probleme und so manche Folgen der mitunter stark reduzierten Konzentration durchaus ähnlich, wenn auch meist naturgemäß zumindest für den Menschen, weniger schwerwiegend. Für die Tiere dagegen manchmal dramatisch. Der eine oder andere Züchter und Pfleger, der von Berufs wegen täglich mit der Aufzucht von Welpen aller Art oder mit genereller Tierpflege zu tun hat, nennt das jämmerliche Zugrundegehen einzelner kleiner oder großer Tiere aufgrund menschlichen Versagens schlicht und lapidar einen "Betriebsunfall" und versucht, darüber nicht lange zu grübeln oder etwa zu trauern. Durchaus irgendwie verständlich bei der Arbeit mit sehr vielen Tieren, verständlich ja aber eigentlich doch traurig. Anders sieht es aus, wenn einzelne Welpen durch unsachgemäße Behandlung und Fütterungsfehler im familiären und privaten Menschenkreis zugrunde gehen. Meist besteht eine sehr enge emotionale Beziehung zu dem Tier. Wer ein kleines Tierkid, etwa ein Kätzchen, welches so zart und feingliedrig ist und doch auch lebhaft und teilnahmsvoll herumkrabbelt, einmal erfolgreich aufgezogen oder, auch das kommt vor, es zumindest versucht hat und das Tierchen ist unter der Hand weggestorben, der weiß, wovon ich rede. Somit sind Erfahrung, Sorgfalt, Konzentration, viel Liebe zum Tier und natürlich ein ausreichendes Maß an Zeit unbedingt nötig, um schmerzliche Verluste der Kids zu vermeiden. Erfahrung schützt allerdings nur vor groben Fehlern, etwa bei Übermüdung, Routine und allem möglichen Stress, wenn sie genau diese Gefahren ausschaltet. Jeder kann zwar ohne bisherige Erfahrung dank Internet schnell sorgfältig recherchieren und erfragen, was (zugegebenermaßen ist das sehr viel) nötig ist, um Welpen oder verletzte Tiere durchzubringen und aufzupäppeln. Das allein, ohne praktische Erfahrung, reicht jedoch nicht immer. Neben der obligatorischen vorangehenden Entwurmung kümmern wir uns um ausreichende Wärme für das Einzelkätzchen und um Kontrolle der Wärme bei dem Knäuel mehrerer Geschwister, die sich bis zu einem gewissen Grad gegenseitig wärmen, was bei Einzelkätzchen fehlt und deshalb bei ihnen ein besonders wichtiger Faktor ist (etwa eine Wärmflasche, die aber immer wieder wegen möglicher Wärmestauung kontrolliert werden muss) oder Rotlicht bei angemessener äußerster Vorsicht wegen der Verbrennungsgefahr ist unbedingt für Dinge zu sorgen, die wie Kleinigkeiten anmuten können aber langfristig zur Gesundheit, zu Leben oder Tod der Kleinen beitragen. Milchfläschchen, Löffel u. a. müssen wenigsten einmal täglich möglichst nach einer der Mahlzeiten, wenn nicht desinfiziert, so unbedingt wenigstens 5 Minuten ausgekocht werden, um mögliche Keime und Bakterien abzutöten. Nach jeder Fütterung massieren wir den Bauch und die Lenden leicht aber nicht zu zart und die Anal/Afterregion, etwa für fünf Minuten, - die Kleinen heben schon von allein ihre Beinchen, da die Mutter sie ebenfalls auf diese Art massierend dort schleckte. Meist werden daraufhin sehr schnell Kot und Urin abgesetzt, was wir bezweckten, denn Kids können das anfangs noch nicht selbst fertigbringen und steuern. Mit einer Salbe, Vaseline oder noch besser einer dafür speziellen, beim Tierarzt zu beziehenden gleichartigen Substanz, die optimal die von uns massierten zarten Hautstellen vor Entzündungen und Belastungen schützt, werden diese empfindlichen Stellen vorsichtig zuvor bestrichen.

Am Besten merkt man sich als Grundsatz:
Welpen sind zwar klein und zart, sie mögen zerbrechlich wirken mit ihren kleinen, noch ungelenken Körperteilchen, jedoch sind sie auf Wachstum und Entwicklung von der Natur her ausgerichtet und es gilt, alles zu tun und zu unterstützen, was das kleine Wesen aufbaut, stärkt und den sich bildenden Muskeln, Knochen, Gefäßen und Organen gut tut und zu deren Stärkung beiträgt. Dagegen ist alles zu unterlassen, was drückt, zwängt, zieht, überfordert, entzieht schwächt, schmerzt oder im Ruf steht, das Leben der Kleinen zu gefährden. Was ist damit gemeint? Nun, ein Uhrmacher wird wohl kaum mit Hammer und Meißel ein filigranes Uhrwerk bearbeiten, und wer es sich zur Regel macht, mit kleinen, möglichst weichen, nachgiebigen und zarten Materialien und "Instrumenten", Flaschen und Hilfsmitteln bei der Umsorgung der Kleinen, statt mit harten, größeren, schweren und zu großen Dingen zu hantieren, hat schon viel gewonnen. Der Tierarzt verwendet immer eine kleine Kanüle (Vorsicht, niemals von Laien) bei entsprechenden Behandlungen, und eine feine, dünne Nadel. Falls wir zur Fütterung und sonst mal die Kätzchen etwas fester halten wollen, nehmen wir ein zartes Tuch, statt eines dicken Handtuchs. Wichtig ist eine Präzisionswaage bzw. eine kleine Küchenwaage oder auch - da die Kleinen natürlich selten stillhalten - eine kleine, präzise Hängewaage für das genaue Gewicht, außerdem ein kleines Fläschchen mit zartem, nicht zu dünnen und zu langen Nuckelchen aus Gummi oder Kunststoff.
Diese Nuckel sind mit den Zähnchen leicht zusammenzupressen, sodass die Kleinen den Milchzufluss auch gut selbst regulieren können. Entscheidend ist, dass das Mäulchen von den Kätzchen zusammengepresst, Zunge und die Lippen eingesetzt werden können, sodass das Schlucken wie auch das Saugen nicht zum Problem wird.
Stecken Sie sich doch einmal Ihren Daumen oder noch Größeres zwischen die Zähne und versuchen, ohne daran zu saugen, zu schlucken. Wenn dann noch mit Nachdruck Milch in ihren Mund gepresst wird, und Sie Ihren Kopf nicht wegdrehen oder aus der Gefahrenzone ziehen können, werden Sie schnell selbst zum Problemfall für den Notarzt und können glücklich sein, wenn Sie diese Prozedur überleben.
Gut, wenn also für die Kleinen als Fläschchen mit möglichst nicht zu dünnem und zu langen Nuckel, sowie bei der Zubereitung ein kleines Schälchen oder anderes Behältnis für den Milchbrei oder die Milch benutzt wird statt einer massigen Schale, aus der man die richtige Milchmenge erst ermitteln und auf ein kleineres Maß bringen und umfüllen muss. Das sind die Regeln, doch nur ein Teil aller Regeln insgesamt.

In einschlägigen Berichten, Ratgebern und Anleitungen ist, wenn man genau hinsieht, vielleicht tatsächlich irgendwo beim Thema Milchgabe und Fläschchen zu lesen, dass man keine Spritzen/Kanülen (natürlich ohnehin ohne Nadeln) zur Nahrungszuführung verwenden sollte, da die Gefahr besteht, das damit, etwa beim Verschlucken oder einer zu stark injizierten Menge, diese Milch in die Lunge gelangt und das Kleine ersticken könnte. Oft fehlt an dieser Stelle aber noch der insbesondere für Laien wichtige Hinweis, dass gerade Milch, einmal in die Lunge gelangt, von dieser nicht, wie etwa Wasser, resorbiert d. h. im eingetretenen Notfall viel eher vertragen wird und deshalb die eingedrungene Milch für die Kleinen schon in kleinster Menge meist direkt zur Erstickung führt. Außerdem kann der Druck zu heftig sein, was sich schwer kontrollieren lässt. Ich habe das leider bei meinem Paulchen bereits selbst schmerzlich erfahren müssen.

Deshalb: Finger weg für alle Unerfahrenen von Kanülen (und erst recht Spritzen), auch kleinen, schon gar nicht größeren! Mein großer Irrtum bei Paulchen war, dass ich mich zu sicher glaubte und eine 12-Milliliter-Kanüle zur Milchgabe benutzte. Hätte ich wenigstens einen kleinen Gumminuckel auf die Kanüle gesteckt - wahrscheinlich wäre das Unglück nicht passiert, denn trotz der Gefahr bei der Verwendung einer Kanüle allein schon durch das sachte Hineindrücken der Milch ins Mäulchen hätte das Katerchen an dem zarten Gumminuckel noch Nuckeln und Saugen können. Leider habe ich als unerfahrener Katzenpapa nirgendwo im Internet den genauen Hinweis für diese Gefahr gefunden.

Indessen wird breit und lang ausgeführt, dass die Milch der Firma X die besseren Eigenschaften hat als die Milch der Firma Y, und es kommt vor, dass auch über den Preis diskutiert wird. Andererseits ist es tatsächlich sinnvoll, nicht im "Fachhandel" das Futter längerfristiger zu kaufen, sondern wirklich besser verträgliches und kräftigendes, allerdings auch kostspieligeres über den Tierarzt beziehen. Es steht auch nicht überall geschrieben, dass unter allen Umständen von Laien - nur als wirklich letzte Alternative - auf eine Spritze (Kanüle ohne Nadel) zur Nahrungseingabe gänzlich verzichtet werden muss.
Es heißt einfach verharmlosend "... verzichtet werden sollte", und so ausgedrückt, impliziert der Satz: Ist zwar Vorsicht geboten aber doch normal und möglich. Die Entscheidung bleibt im Raume stehen. Dabei kann sie über Tod und Leben der Welpe bestimmen. Die Zufuhr über eine harte Kanüle jeder Art, wie schon beschrieben, ist oft tödlich und die - auf diese Art bequemere und schnellere und manchmal nur allein mögliche - Futterzufuhr absolut nichts für Normalbürger. Dennoch wird sie auch in der Fachliteratur als Möglichkeit zur Futtergabe genannt, oft ohne Hinweis, dass es sich dabei um eine Notfallsituation handelt, die nicht jeder liebe Katzenfreund ohne Kenntnis oder Erfahrung so einfach beherrschen kann.
Ein anderes Thema in diesem Zusammenhang ist die Zubereitung dieser oder jener Milch. Welpen erhalten über den Tag und die folgende Nacht, in Abständen von einigen Stunden verteilt, jeweils einen Teil aus einer ganz bestimmten Gesamttagesmenge. Gemeint sind 24 Stunden, was eigentlich vom Laien erst mal verstanden werden muss, genau wie die Angabe "Einheit" in Verbindung mit "Teelöffel" oder "Esslöffel", - da heißt es dann: "... 1 Einheit Pulver zusammen mit der dreifachen Einheit Wasser, für Welpen bis ... 2 Teelöffel Pulver mit der dreifachen Menge Wasser ... etc., "5 Milliliter Pulver (1 Esslöffel) mit X-Anteil Wasser und X-Esslöffel". Wer genau mit der Lupe die oft fast unsichtbaren Buchstaben ergründet, wird manchmal sogar auf die Gewichtsangabe in Gramm stoßen, die er erst nach einigem Grübeln der zuvor genannten Milliliterangabe zuordnen kann. Genaue Hinweise, wie viel Gramm (in Gewicht) so ein kleiner Welpe in welchem Alter grundsätzlich bzw. in Relation zu seinem Körpergewicht nun erhalten sollte, sucht man oft vergeblich, ebenso die Empfehlung, dass die Kätzchen pro Einzelration etwa 10 % ihres Körpergewichts als Richtwert erhalten sollen. Wobei hier etwas weniger mehr ist. Da Welpen in den ersten Wochen täglich mindestens etwa 10 Gramm zunehmen sollten, passt man die Menge dem zunehmenden Körpergewicht ständig an. Die mangelnde Zunahme oder sogar die Abnahme des Körpergewichts der Kleinen, trotz Fütterung, sorgt ebenfalls mitunter mangels Erfahrung und Wissen für Hektik und Panik. Welpen sollten dann Zusätze, bestimmte Pasten etwa in der Nahrung oder der Milch erhalten. Dennoch - nimmt das Kleine über zwei Tage nicht zu oder geht das Körpergewicht sogar zurück, sollte ohne Panik der Tierarztbesuch auf jeden Fall angesagt sein. Das Thema Tierärzte steht hier später noch an, es ist nicht immer ein Schmuselied für diese.

Zurück zu den verschiedenen Futterquellen und den beigefügten oder den Büchsen aufgedruckten Zubereitungsanleitungen etc. Diese lebenswichtige und mitunter lebensrettende Angabe der täglich zu gebenden Futtermenge in Prozent oder auch in Gramm Gewicht fehlt grundsätzlich meist in den ohnehin spärlichen Anleitungsbeschriftungen oder Beipackzetteln.
Erst aus Fachkreisen erfährt man etwas Genaueres über diesen Punkt bei eigenen Recherchen. Wird an einer Stelle im Beipack oder auf der Dose etwas über Art und Menge der Zubereitung einer der kleinen aufgeteilten Portionen aus der gesamten Tagesmenge beschrieben - karg genug - findet man an einer ganz anderen Stelle und unter einer anderen Überschrift noch eine andere Angabe über eine viel größere Mixtur. Erst auf den zweiten Blick liest man, dass es sich hier um die gesamte Tagesmenge handelt, wobei mit "Tagesmenge" 24 Stunden gemeint sind. Aber auch das erfährt man nur irgendwo zwischen den Zeilen oder dann erst in Fachkreisen. So kann es passieren, dass zusätzlich zur Gefahr, dass das Kleine nicht schlucken kann, viel zu große Mengen bei einer Zwischenration auch durch Zuführung über eine Kanüle (Spritze ohne Nadel) verabreicht werden, dass etwa Tagesrationen im Stress und unter enormer Müdigkeit mit Einzelrationen verwechselt werden, mit tödlichen Folgen für die Katzenbabys.
In meinem eigenen tragischen Fall, als ich den schrecklichen Fehler machte, nach dem Wechsel zu dem nach Angaben von Fachleuten besonders verträglichen KMR-Milchpulver (beim Tierarzt erhältlich), die fertige Milch dem Kleinen mit einer Kanüle zu geben, statt wie bisher weiter mit dem Fläschchen, las ich außerdem erst, als es zu spät war in der in winziger Schrift auf der Büchse aufgedruckten Zubereitungsanleitung, dass empfohlen wird, die Milch mit einer Saugflasche zu geben. Auch hier wird nur "empfohlen".  
Nicht dringend angeraten - lediglich "empfohlen" - und das auch nur, wie gesagt, in einer äußerst winzigen Schrift, wie sie kleiner nicht sein könnte, ohne diesen lebenswichtigen Hinweis besonders herauszustellen oder auf die Gefahr der Erstickung insbesondere bei Verwendung von Kanülen und auch auf den großen entsprechenden Vorteil des Fläschchens hinzuweisen. 
Das hätte meinem Katerchen wahrscheinlich im letzten Moment noch das Leben gerettet. Die künftige Verwendung einer 12 ml - Kanüle hatte ich zu diesem Zeitpunkt der Milchzubereitung in meiner Dummheit schon vorbereitet und es fiel mir nicht ein, darüber nachzudenken.
So aber war der schicksalhafte Ablauf des Ganzen unaufhaltsam, diese hektische Kette von Nachfragen während der Fütterung rund um die Uhr - fünf Tage und fünf Nächte -, alles nützte nichts: Wichtige Dinge wußte ich bereits, aber den wirklich entscheidenden Punkt, das genaue Vorgehen, um auf jeden Fall die beim Milchgeben immer gegenwärtige Erstickungsgefahr zu vermeiden,  beachtete ich nicht mehr. Ich hatte inzwischen, nach 5 Tagen und Nächten fast ununterbrochenem Füttern, nach all den Recherchen über Aufzucht, nur noch wenig Sorgen und Ängste bei der Aufzucht des Kleinen, dachte z. B. auch nicht einmal mehr daran, eine wichtige, fachlich versierte, Person anzurufen, deren Telefonnummer mir inzwischen gemailt wurde.
Die Gefahr der Milchgabe mit einer Kanüle hatte ich völlig verdrängt - ich war mir meiner Kenntnisse inzwischen zu sicher.
Letztlich hätten mich das Lesen eines deutlichen und ausdrücklichen Hinweises in der Milchpulver-Dosenaufschrift oder eine noch rechtzeitig eingegangene Warnung betreffs der Kanülenverwendung bzw. zu starkem Drücken auf das Fläschchen gerade noch rechtzeitig zu Verstand gebracht. Das Nachdenken und die längst fällige Ruhepause wären bei mir schlagartig eingetreten; sofort wäre ich zum sicheren Fläschchen gewechselt und hätte dabei auch wieder Gewicht und Menge der Milch genau beachtet und beobachtet.
Leider kam dieser entscheidende Hinweis einige Stunden zu spät. Ich sah, müde und benommen, vor der letzten, entscheidenden Fütterung nicht mehr meine eingegangenen Emails durch.  Ein zeitgleich aufgekommener psychischer Druck, auf den ich hier nicht weiter eingehen will, kam hinzu.
Heute bin ich mir klar, dass es nicht zu dem schrecklichen Unglück gekommen wäre, wenn die Müdigkeit mich nicht inzwischen derart im Griff gehabt hätte, dass ich nicht mehr klar denken konnte und einfach nur wünschte, die Fütterung zu beschleunigen, um länger schlafen zu können. Dazu kam die erwähnte, gleichzeitige psychische Belastung - ein teuflisches Gemisch, welches viel Unheil anrichten kann.
Das jedesmal langdauernde Fläschchengeben, alle zwei bis drei Stunden, wurde immer anstrengender, und schließlich, von einer Sekunde zur anderen, ohne dass irgendwann noch ein Alarmsignal klingelte, kam mir der Gedanke, dem Kleinen über eine Kanüle die Milch schneller geben zu können. Nicht einmal eine kleine Kanüle mit 6 ml - nein, ich nahm die viel größere mit 12 ml - zwei Drittel seiner Einzelration. Keinen Moment lang dachte ich daran, dass ich, statt der vorher tröpfchenweise vorgenommenen, sehr vorsichtigen Milchgabe aus dem Gumminippel des Fläschchens nun mit der klobigen Kanüle die Milch viel zu schnell und in zu großer Menge auf einmal dem kleinen Mäulchen zumutete, und dass ihm das rechtzeitige Herunterschlucken so und auch wegen dem harten Kanülenende zwischen den Zähnchen gar nicht möglich war.
Das, was ich meinem kleinen Paulchen, dem ich gerade erst seinen Namen gegeben hatte, angetan habe, werde ich mir niemals mehr in meinem Leben verzeihen; und auch die bedrückende Trauer, nach dem ersten riesigen Schmerz, wird niemals mehr ganz vergehen.
Die allerletzte Chance hätte der Kleine, wie schon beschrieben, noch gehabt, wenn ich vor dieser letzten, tragischen Fütterung noch meine eingegangenen Emails gelesen hätte, doch den gerade eingetroffenen, entscheidenden Hinweis darin, las ich erst Tage später, als es zu spät war.
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Im Milchpulver verbirgt sich mitunter - nicht bei allen Herstellern - nach dem Öffnen der Dose ein Maß oder ein Löffel aus Kunststoff, ohne dass in den Gebrauchshinweisen überhaupt irgendwo darauf eingegangen wird. Einen Bezug der Löffel- oder Maßgröße zu einer der unterschiedlichen Mengenangaben in den Hinweisen muss man erst selbst herstellen oder man ist besonders schlau. Dies hat ebenfalls zu gefährlichen Irrtümern geführt, und das wird auch weiter so sein.
Wichtige Regel:
Beim Wechsel vom Milchpulver des einen Herstellers zum anderen gilt, vor der erneuten Gabe mit dem neuen Produkt mit vielleicht auch neuen Fläschchen und anderen neuen Utensilien, auf jeden Fall in Ruhe die neuen Gebrauchshinweise bis zur absoluten Klarheit zu studieren und dabei alles mit den bisher verwendeten Fläschchen, Büchschen etc. zu vergleichen, einzufüllen, abzuwiegen. Ratsam ist sogar, zunächst oder gänzlich die alten Maßbecher oder Fläschchen nicht auszutauschen oder diese nur bei Beschädigung zu erneuern. Niemals darf die Macht der Gewohnheit, die Unsicherheit und Fahrlässigkeit bei allen Veränderungen vergessen werden, insbesondere unter großer Müdigkeit. Am allerbesten und sichersten ist, alle angesammelten, relevanten bisherigen und neuen Aufzeichnungen und Zettel mit wichtigen Vorsichtsmaßnahmen und Hilfsmitteln sowie Futtermengen und Größenangaben und die letztliche Einzelmenge für eine Portion auf einen Nenner zu bringen, deutlich auf ein Blatt zu schreiben und direkt vor sich an der Stelle, wo die Welpen gefüttert werden, zu befestigen - vielleicht auf dem Bildschirm eines Computers in Sitzhöhe.
Sehr anzuraten ist eine durchgehende Tage/Nacht-Buchführung, ein Kätzchentagebuch, worin Fütterung, Milchmenge, Kätzchengewicht und alles Weitere laufend festgehalten wird. Die Menge einer Einzelration beträgt, wie schon gesagt, etwa 10 % des Körpergewichts des Katzenbabys. 250 Gramm Gewicht bedeuten also eine Milchgabe von 25 Gramm per einzelner Futtergabe, besser noch etwas weniger, niemals mehr!
Eine ausreichende Klarheit und Übersicht allgemein und vor und nach der Zubereitung verschiedener, auch größerer Mengen - etwa einer gesamten Tagesdosis - lässt keinen Zweifel offen, man erlangt Sicherheit und kann - sehr zu empfehlen - mit einer kleinen Waage die Flüssigkeit in Flasche oder Becher, je nachdem, wie man füttert, jederzeit, auch während der Fütterung, nachwiegen. Besser noch ist, ohnehin die einzelnen Portiönchen zusätzlich gleich bei der Zubereitung auf die dafür genau zu verabreichende Menge zu reduzieren. Da braucht man nicht unbedingt die verwirrenden und manchmal irreführenden Maßangaben in Milliliter aller möglichen verschiedenen Anleitungen zu studieren, denn
ca. 18 Milliliter der fertigen Milchmischung wiegen z. B. ca. 25 Gramm (das sind 10 % des Körpergewichts bei 250 Gramm Kätzchengewicht), die maximal jeweils zu fütternde Einzelmenge innerhalb in 24 Stunden für ein etwa 250 Gramm leichtes Kätzchen. Diese Menge wird in 8 bis 10 Portiönchen in diesen 24 Stunden einzeln alle 2 (in den ersten zwei Lebenswochen) ab der 3. Woche etwa alle drei Stunden gegeben (nachts reichen alle 4 Stunden, ab der 4. Lebenswoche 4 bis 6 Stunden), nicht mehr. Das heftet man sich am besten direkt an die Fütterungsstelle und prägt es sich ein. Es bleibt auch während der Körpergewichtszunahme bei diesen 10 %, welche den Richtwert darstellen und sich im Laufe des Wachstums etwas ändern können. Ausgehend davon (10 % Körpergewicht als Gewichtsmaß der Milch per einzelner Fütterung), passen wir die tatsächliche Menge/Gewicht der Gewichtszunahme also immer laufend an. Die Kätzchen wachsen ja heran, wie wir hoffen, und der Appetit und Bedarf hängt immer proportional mit ihrer Größe zusammen.
Ältere Kätzchen - ab ca. 4 Wochen oder etwas mehr - werden, wenn sie das Vielfache des Gewichts der ersten Wochen zugenommen haben, angefangen haben, selbst feste Nahrung zu sich zu nehmen, wozu man sie mehr und mehr animiert, durch Vorsetzen von Schälchen, Mündchen und Näschen mal liebevoll zart hineinstupsen (Geruch und Geschmack animiert) etc., zuerst mit der bisher verwendeten Milch und später auch fester Nahrung einschließlich Brei und gemixtem Nassfutter. Bei der Gelegenheit sei darauf hingewiesen, dass man von der Idee, Kuhmilch zu geben, unbedingt ablassen sollte. Als erste Maßnahme ist Mutterersatzmilch aus dem Handel problemlos zu beschaffen, dann geht man zur besseren Milch über, zu beziehen über den Tierarzt. Alle unterschiedlichen Angaben und Anleitungen verschiedener Futter/Milch-Hersteller und ein Wechsel der Pflegepersonen sind immer latent gefährlich, und man tut gut daran, für sich und eingeweihten weiteren helfenden Personen nach einem allgemein verständlichen System vorzugehen.
Erfahrene "Katzenmutter-Menschen" empfehlen insbesondere wegen der Qualität und der eindeutigen Fütterungsangabe per Tabellen, die sich auf alle Phasen des Wachstums und des Kätzchenalters beziehen und problemlos verstanden werden, die Mutterersatzmilch Royal Canin. Ich habe die Anleitungsprobleme der üblichen Handelsware selbst in unangenehmster Erinnerung, und nicht nur die, sondern auch den mangelnden Nährgehalt mit möglicher gleichzeitiger Unverträglichkeit für die Kleinen. Nicht umsonst empfehlen Fachkreise, die handelsüblichen Milchangebote (Milchpulver) zu meiden.
Über den Tierarzt erhält man dagegen die richtige Nahrung sowie weitere wichtige Zusatzstoffe. Tägliches Babywiegen, immer zur gleichen Zeit, und das Ergebnis mit dem Vortag vergleichen ist selbstverständlich. Danach kann man ruhig schlafen für zwei bis drei Stunden oder man konzentriert sich auf das vielleicht auftretende Gewichtsproblem, ohne Hektik und Panik. Bis zum Alter von 4 Wochen sollten Kids täglich gewogen werden, danach wöchentlich, wenn es keine Entwicklungsstörungen gibt.

Tierärzte sind keine Pfleger und Züchter, sie konzentrieren sich auf medizinische Probleme, einige reden zu viel, anderen muss man jedes Wort aus der Nase ziehen. Sie geben keine Ratschläge und irgendwelche Erläuterungen von sich aus. Darin unterscheiden sie sich nicht von bestimmten üblichen Ärzten.

Einige kennen sich mit Katzenaufzucht so wenig aus wie ein Schlosser mit dem Decken eines Hausdachs. Wieder andere sind nur auf Geld aus, und das Tier interessiert sie nicht, oder sie bevorzugen offensichtlich ganz bestimmte. Diese bilden die Riege der schwarzen Schafe unter den Tierärzten. Doch man schmeißt sie nicht raus und zieht sie in der Regel auch nicht, oder meist nicht, bei schweren Fehlern zur Rechenschaft. Wer seinen Hund oder seine Katze vertrauensvoll so einem "Tierarzt" überlässt, kann nach dem jammervollen Eingehen seines Tieres höchsten zur Selbstjustiz greifen. Auch damit habe ich traurige eigene Erfahrungen gemacht. Hier wie überall gilt, "Trau schau wem", und "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Gemeinden und Städte, also die öffentliche Hand, zahlen i. d. R. die Kosten, welche Fundtiere verursachen, - diese Tiere sind eine soziale Belastung, und es sind sehr viele, für die Tierheime und Tierärzte in bescheidenem Maße unterstützt werden. Folglich greift man auch schon mal zu drastischen Mitteln wie Euthanasie (Tötung). Kostspielige Operationen angefahrener oder sonst wie kranker Tiere werden sorgfältig abgewägt oder oft gar nicht erst finanziert. Alte, meist nicht mehr vermittelbare, Tiere werden nicht selten lediglich zur „Erlösung“ dem Tierarzt zugeführt. Auch das habe ich selbst mit meinem alten Kater erfahren (siehe unten auf dieser Seite). Der Vertrauensbruch des Tierheims mir gegenüber hat meinen ehrlichen früherenen Glauben an die Fürsorge für Tiere dort fast ausgelöscht. Unwillkürlich fällt mir dazu das Wort "Endlösung" ein. Daran sollte jeder denken, der sich von einem langjährigen und treuen tierischen Hausgenossen aus den verschiedensten Gründen trennt und ihn im Vertrauen auf einen umsorgten Lebensabend des Tieres dem Tierheim überlässt.
Zurück zu den Aufzuchtproblemen.


Niemals, wirklich niemals, sollte die Futtergabe beginnen oder bei Veränderungen fortgesetzt werden, ohne diese zuvor bereits hier genannten Sicherheitsmaßnahmen und Ruhepausen mit Zeit zur Besinnung zu treffen. Und ganz wichtig: Sind Katzenwelpen noch so klein, dass sie sogar ihre Äuglein noch geschlossen haben, oder sind sie möglicherweise sehr früh irgendwo ohne Mutter aufgefunden worden, in welcher Zeit sie noch extrem gefährdet sind und sich gerade piepsend mit ihren erkennbar superwinzigen Beinchen und Köpfchen bewegen, ist es zwingend, nicht herumzuexperimentieren und zu versuchen, ihnen Milch aufzuzwingen, - ruhig bleiben, und falls keine andere Mutterkatze in der Nähe ist, an der sie säugen können, ist sofort ohne Verzug am besten eine spezialisierte fachliche Einrichtung aufzusuchen, die allerdings aufgrund der langwierigen und aufwendigen Aufzucht kleiner Katzen nicht eben vom Himmel fällt. Andernfalls einen Tierarzt eigenen Vertrauens oder notfalls auch Tierheim aufzusuchen. Da insbesondere die ganz kleinen Katzen in äußerster Gefahr sind, auszutrocknen, zu verhungern und deshalb sehr schnell qualvoll zu sterben, ist mitunter das Tierheim zwar nicht die beste Wahl, aber Sie müssen schnell etwas tun. Bestehen Sie darauf, dass alles getan wird, die Kätzchen unverzüglich in die richtigen Hände zu leiten. Geben Sie jedoch Ihr Eigentumsrecht, sofern vorhanden (lässt sich kein Besitzer ermitteln, können Sie auf das Eigentum bestehen) nicht rechtlich aus der Hand. Verhindern Sie damit – am besten vertraglich - mit der Übergabestelle, Tierheim, Tierarzt etc., dass das Tier in der nächsten Zeit einfach ohne Weiteres eingeschläfert wird. Auch wenn der Verdacht auf Anomalitäten, wie etwa ein vermuteter Nabelbruch, besteht, muss der Tierarzt auf jeden Fall zumindest konsultiert werden, selbst wenn die Auffälligkeit nicht besonders groß ist. Suchen Sie sich einen Tierarzt Ihres Vertrauens aus, das beruhigt und ist mit Sicherheit hilfreich. Ebenfalls an dieser Stelle der sehr wichtige Hinweis: Experimentieren Sie auch nicht, wenn die Kleinen zwar die Augen aufhaben und schon wenigstens 3 Wochen alt scheinen, wenn sie nach einigen Versuchen noch immer nicht an der Milch aus dem Fläschchen nuckeln.
Nicht auf die Idee kommen, mit Nachdruck, etwa durch unvorsichtiges Drücken auf das Fläschchen, die Milch zwischen die Zähnchen zu bekommen. Man kann zunächst dennoch versuchen, das ist auch eine Frage Ihrer Geduld und Geschicklichkeit, tröpfchenweise die oben beschriebene, leicht zu beziehende Mutterersatzmilch, entsprechend zubereitet, unter Opferung von Mühe, Zeit und etwas Geld, den Kleinen durch die zwischenzeitlich auch mal leicht geöffneten Zähnchen vorsichtig und in kleinster Menge zu tröpfeln. Der Nippel des Fläschchens, auf den man mit den Fingern auch wie beim Melken leicht drücken kann, sollte dabei immer in Richtung nach vorn zum Schnäuzchen Richtung Nase zart bugsiert werden, denn die Lippen umschließen das Kieferchen, wenn das Nippelchen vorn ist, statt offen zu stehen, die Zunge drückt nach oben, und zumindest das wichtige Schlucken klappt - wenn auch noch das Saugen am Nippel ausbleibt. Das gilt erst recht, falls wider allen anderen Möglichkeiten mit einer kleinen Kanüle extrem vorsichtig eingeträufelt werden muss.
Das Mäulchen darf eben nicht gewaltsam aufgedrückt werden und dabei zu viel Milch hineingelangen (auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole). Die Gumminippel sind für die Kätzchen leicht mit den Zähnchen zusammenzudrücken. Größe, Lochdurchmesser und Milchmenge müssen aber in jedem Fall bedacht werden, auch das Fläschchen kann bei unsachgemäßer Benutzung gefährlich für die Kids werden, wenn es ihnen nicht gelingt, alles, was versehentlich übermäßig ins Mäulchen gelangt, noch auszuspucken oder doch noch zu schlucken. Deshalb ist unbedingt davon abzuraten, während der Milchgabe auf das Fläschchen zu drücken - statt eines Fläschchens aus weichem Material wäre ein ein hartes Fläschchen sicherer, dann kann das gar nicht erst passieren. Das wird nicht leicht ohne entsprechendes Nippeln und Saugen, doch ist dies unbedingt vor allen "radikaleren" invasiveren Maßnahmen vorzuziehen. Bis so eine kleine Mahlzeit dann verabreicht ist, können Stunden vergehen. Geben Sie dann auch nicht den Versuch auf, die Kids zum Nuckeln zu bewegen, vorn am Schnäuzchen, immer die warme Milch anbieten, unermüdlich – das kann lange dauern, doch vielleicht gelingt es. So oft wie möglich muss das Mündchen in der Lage sein, wenn es will, zu saugen und das Kleine muss selbst bestimmen können, ob es die Zähnchenreihe eine Winzigkeit öffnet, nuckelt oder streikt.
Das Schnäuzchen kann nur gefahrlos die Milch aufnehmen, wenn Zunge, Lippen und Gaumen zusammenspielen, selbst ziehen, drücken, saugen, pusten und sich jederzeit fest verschließen oder aus dem Mäulchen einen kleinen Saugnapf formen können. Das Köpfchen und den Körper auf keinen Fall grob festhalten, umklammern, bedrängen, einwickeln – immer sanft vorgehen. Notfalls, wenn so ein Kleines zappelt und sich aus der Hand winden will, gewähren lassen und es neu versuchen (allenfalls die Krabbelpfötchen mit einem Tuch soweit fixieren, dass mit leichtem Fingerdruck ans Mäulchen die Milchgabe möglich wird). Machen Sie sich auf ein hohes Maß an Unausgeschlafenheit, Geduld und erforderliche freie Zeit gefasst. Denken Sie an das, was ich weiter oben schon schrieb – Ihre Müdigkeit ist für die Kleinen auch sehr gefährlich.
Bitte beachten Sie auch: Die Kleinen dürfen niemals beim Füttern auf den Rücken gedreht werden (Gefahr des Erstickens), und man muss das Köpfchen mit Körper aufrecht halten. Die Position mit den Beinchen unten, etwa sitzend, ist auch möglich. Das Kleine dreht uns dabei möglichst den Rücken zu, was auch die Gefahr der Rückenlage beim Füttern erheblich reduziert.
Die oft unterschätzte größte Gefahr und die Notwendigkeit der allergrößten Aufmerksamkeit ist und bleibt die Fütterung - die Art der Milchgabe, die Menge; absolute Priorität sind Vorsicht und Achtsamkeit, dass das Kleine nicht zu viel insgesamt (wenn es wirklich mal die Kanüle sein muss, wovon ich in jedem Fall bei Laien abrate) erhält, und dass alles, was ins Mäulchen gelangt, äußerst vorsichtig, bedacht und bemessen gegeben wird. Jeder Tropfen, der nicht geschluckt werden kann, bedeutet für das Kid Erstickungsgefahr! Es ist außerdem zwar scheinbar hilfreich, die Kleinen während der Fütterung – d. h. der Milchgabe mit dem Fläschchen (über die Kanüle haben wir ja ausreichend geschrieben) – mit einem Stoffstück, kleinem Handtuch oder Läppchen etc. zu fixieren, und mitunter bleibt gar nichts weiter übrig, weil die Kleinen sich wehren und zappeln, doch der direkte Kontakt zum Körperchen ist nicht nur am Ende ungefährlicher für ein Kätzchen beim Füttern, sondern ermöglicht einen viel intensiveren Kontakt. Man spürt und sieht, wie die Milch das Bäuchlein füllt, empfindet alle Reaktionen der Kleinen mit und setzt sie viel eher einmal ab, lässt sie zur Ruhe kommen. Man vermeidet damit übermäßigen Stress der Kleinen und unüberlegte, zu große Mengengabe.
Der Verlauf der Mahlzeit wird eher spielerisch und überlegt als zu genervt und gezwungen. Wenn schon, dann nur zart, möglichst locker ein Tüchlein verwenden, und das Köpfchen und die Vorderpfoten müssen die Möglichkeit haben, und Sensibilität ist angebracht, den Unwillen über zu grobe Behandlung und Unvorsichtigkeit zu zeigen, indem Freikrabbeln noch gerade so möglich wird. Der ganze, für Kätzchen und Mensch recht anstrengende, Fütterungsprozess bleibt somit überschaubar und locker. Gefahren für das kleine Wesen werden auf ein Minimum reduziert. Wer dies letztlich nicht kann oder will, oder wenn alle Versuche einschließlich des Animierens zum Nuckeln nichts nützen - sofort in die Facheinrichtung bzw. in Fachhände zur Aufzucht. Die sind zweckmäßigerweise von jedem, der bereit ist, Kätzchen in dieser Situation zu helfen, über eigene Recherchen und Bemühungen bestimmt zumindest vor dem eingetretenen Notfall rechtzeitig zu finden, und man stellt sich besser auf den Fall der Fälle schon rechtzeitig ein. Wer es sich aber zutraut, und wer über Zeit und Ausdauer, über endlose Geduld, Feingefühl, ein gewisses Maß an angeeignetem Wissen oder auch bereits etwas Praxis und/oder  vorhandene Erfahrung und Liebe für die Kätzchen verfügt, oder wer für sich all das möglich macht, wird die dankbarsten, liebevollsten und glücklichsten Tage erleben, die in seinem Leben jemals möglich sein werden.

Also abschließend noch mal der ausdrückliche Hinweis – man kann es nicht oft genug wiederholen: Äußerste Gefahr ist gegeben, dass die Kleinen sich bei unsachgemäßer Behandlung nur ein wenig verschlucken oder direkt Milch in die Lunge bekommen, und dann unmittelbar jämmerlich ersticken, da wäre schon ein Schlückchen Wasser gefährlich - erst recht aber die von der Lunge nicht resorbierbare Milch. Wer sich also die Aufzucht unter den recht schwierigen Bedingungen, wie ich sie oben beschrieben habe, nicht zutraut oder einfach aus persönlichen Gründen nicht einspringen kann, sollte, ja muss, sofortige fachliche Hilfe suchen, statt die Kleinen letztlich ihrem traurigen Schicksal zu überlassen.
Und hier nochmals eine Wiederholung: Achten Sie darauf, Einfluss auf die Abgabestelle zu behalten, mittels des Verfügungsrechts über Ihr Abgabetier, denn Sie sind der Finder oder auch nur der Retter in höchster Not. Gemeint ist, behalten Sie sich das Eigentumsrecht so lang als möglich vor und fordern Sie Besuchsrecht bzw. ständigen Kontakt, wie es den Kätzchen geht. So wird man, wo auch immer die Kätzchen am Ende in die Pflege kommen, wissen, dass keinesfalls mit Ihnen und den Tieren verfahren werden kann, wie man dort will. Einer Euthanasie, also Tötung der Kleinen beugen Sie damit vor. Ihre Kosten werden sich in Grenzen halten, und Sie werden nach der Rettung der Kleinen große Freude empfinden statt Enttäuschung, Trauer und Schmerz.
Paulchen, den kleinen Kater, welcher durch meine, für mich unverzeihliche falsche Fütterung (Kanülenbenutzung statt Fläschchen) bei der Milchgabe, nicht einmal vier Wochen alt wurde, habe ich an einem Feldrand unter einer Eiche begraben, und ich besuche das kleine abgelegene Grab regelmäßig. Ich werde meine grobe Dummheit und Geistesabwesenheit, nach fünf Tagen und Nächten Fläschchengeben und bei voller Gesundheit des Kleinen, niemals fassen und vergessen. Meine regelmäßigen Besuche der kleinen Grabstätte und die Fürsorge zu meinen anderen und weiteren hilfsbedürftigen Tieren werden mich hoffentlich irgendwann zumindest einen Teil des Schmerzes und der Trauer überwinden lassen. Damit sich so ein trauriger Vorfall, wie der vermeidbare Tod des kleinen Katers niemals wiederholt, führe ich jetzt über meine Tierfamilie zu Hause, insbesondere, wenn ein Findling bzw. Notfall hinzugekommen ist, ein laufendes Tagebuch, locker und unregelmäßig für die gesunden erwachsenen Tiere - exakt, regelmäßig und pünktlich (Fütterung etc.) bei möglichen Sorgenkindern. Ich vermeide Aufregung, Ablenkung, Unüberlegtheiten und Hektik, die immer, einzeln oder zusammen, zum hochgradigen Problem für die Tiere werden können. Ob ein Tierarztbesuch, Medikamentengabe, Futterwechsel oder Sonstiges wirklich notwendig oder gerade jetzt irgendwelche Änderungen nötig sind, wäge ich genauestens ab, und lasse mich dabei keinesfalls mehr so leicht durch andere, scheinbar wichtige Dinge ablenken und beeinflussen, ob sie nun mit den Tieren direkt zu tun haben, ein Amt etc. Unangenehmes ankündigt oder um was auch immer es geht.
Tierkinderwaisen, die ich mit der Flasche und vielen weiteren notwendigen Umsorgungen aufziehe, erhalten meine uneingeschränkte, weitgehend ungeteilte Aufmerksamkeit. Nicht nur ich führe dabei laufend Buch über die Rundum-Pflege (Wichtiges wie Mahlzeiten mit Mengen und Zeitpunkt, Kid-Gewichtsveränderungen, Veränderungen aller Art etc. dick unterstrichen) über ein jedes Kid. Umgekehrt schreiben die Kleinen – ein jedes, wenn es mehrere sind - auch für mich täglich und nächtlich, wann immer es ihnen erforderlich scheint, ihre Sorgen in ihr eigenes kleines Tagebuch. Wehe, wenn ich vergäße, es rechtzeitig zu lesen! Wenn durch diesen Beitrag nur ein weiteres kleines Welpenleben gerettet wird, weil die tragischen Fehler rechtzeitig erkannt und vermieden werden, wäre dies ein toller und schöner Erfolg. Keine Angst im Übrigen vor der so kompliziert erscheinenden Aufzucht – die entscheidenden Dinge, wie sie hier beschrieben sind, müssen nur beachtet werden. Insbesondere die sorgfältige, überlegte Fütterung mit anschließender Massage und das Vermeiden von Infektionen durch sauberes Zubehör, Tierarzt-Check und Entwurmung, ausreichende Wärme, Schlaf und genaue Aufzeichnungen über den Ablauf, das sind die besten Voraussetzungen, kleine Kids gesund zu erhalten und großzuziehen.
Fünf Tage und Nächte hatte ich ja Paulchen bereits mit dem Fläschchen versorgt – nur noch wenige Tage, und er hätte selber gefressen. Es kam anders, weil mehrere ungünstige und letztlich für ihn tödliche Hauptumstände zusammenkamen.
1. War ich zu unerfahren, da ich zuvor noch nie ein Kätzchen in Aufzucht hatte.
2. Ich wechselte das Milchpulver und fütterte Paulchen trotz hier abweichender , mich etwas irritierender, Zubereitungsanleitung, ohne Pause, gleich im Anschluss an die Zubereitung der neuen Milch.
3. Obwohl ich zuvor immer mit Fläschchen – sehr vorsichtig - gefüttert hatte, verwendete ich ganz plötzlich eine vom Tierarzt mitgebrachte 12-Milliliter(!)-Kanüle, um die lange dauernde Milchgabe zu beschleunigen. Auf die Idee, dass dadurch, unter den gegebenen (wie hier beschriebenen) ungünstigen Verhältnissen meine Vorsicht und auch die jeweilige einzelne Portionsübersicht – beim Fläschchen selbstverständlich -  beeinflusst wurde, und die Kanüle im Mäulchen das Schlucken behindern würde, kam ich gar nicht. Zwar riet man in einem Kätzchenaufzucht-Artikel, den ich zuvor gelesen hatte, von einer Kanüle ab, doch nicht sehr dringlich. In einem anderen Beitrag nannte man sogar ohne irgendwelche Hinweise beide Möglichkeiten.
So nahm ich die Sache nicht so ernst, wie es nötig gewesen wäre.
4. Ich war sehr müde, durch Sorgen abgelenkt und bereitete eine ganze Tagesmenge in ein Schälchen, aus dem ich die Kanüle erst am Platz der Fütterung füllte. Das Ergebnis: Zu schnell, zu viel auf einmal, Vorsicht und Übersicht hinsichtlich Menge (jeweils 18 Milliliter), Aufnahme im Mäulchen und problemloses Herunterschlucken, gingen mir verloren. Beim konstanten Fläschchengeben mit dem weichen Gumminuckel, bei gleichmäßiger Zubereitung und langsam gefütterter, sehr kleiner Menge, wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit weiterhin gut gegangen.
Im Übrigen hatte ich den Kleinen immer direkt mir zugewendet, statt dass er mir den Rücken zukehrte, wie es sein soll. Hätte ich dies beachtet, wäre ich wahrscheinlich beim Fläschchen geblieben.

Dieser Artikel wird Ihnen helfen, die von mir gemachten Fehler zu vermeiden. Behalten Sie dann noch die Dinge in der eigenen Hand und verlassen sich nicht auf „freundliche“ Helfer, deren Eignung unklar ist (so gut diese es auch meinen) – dann sollte eigentlich alles gut gehen.
Thomas Alexander Kristott
(Wird fortgesetzt)

*****

Tiere, die ihr Leben lassen für Wohlstand, Genuss und Bequemlichkeit.

Trauriges Beispiel - eines von vielen, eine Anzeige in einem kleinen Gemeindeblatt in Schleswig-Holstein:
 "Junge Kaninchen, 7 Wochen alt, 6,- / Stück. Schlachtfertig 7,50/ Kg zvk., Tel. ..."
Skrupellos, allein an Einnahmen interessiert, werde solche und ähnliche Anzeigen in Zeitungen und im Internet veröffentlicht.
Das Leid insbesondere jener Tiere ist unvorstellbar, welche täglich in Massen allein renditehalber, nur aus geschäftlichem Interesse, aber auch aus religiösen Gründen, gezüchtet und kaltherzig und brutal - oft bereits als Jungtiere, als Kälbchen, Lamm oder Zicklein etc. - abgeschlachtet werden. Die Buchungen und geschäftlichen Unterlagen der beteiligten Institutionen und Schlachtbetriebe lesen sich nicht anders, als alle anderen kaufmännischen Berechnungen. Mit dem Unterschied, dass es dabei nicht um harmlose Dienstleistungen oder Stückzahlen üblicher Produkte geht, sondern statt dessen Umschreibungen wie "Keulen, Ablammen, Schächten" etc. benutzt werden. Renditeeffizienz, Einsparungen und Rabatte stehen im Vordergrund bei Begriffen wie "Schlachtgewicht", "Lebendgewicht" und anderen ähnlichen Bezeichnungen für gewerbsmäßige Züchtung und Abschlachtung. Auch z. B. bei der Massenhaltung und -tötung von kleinen Pelzwesen, bei der Massenvergasung der Tiere. Wir ersparen uns hier, mit Stempel und Unterschriften versehene Auszüge der kaltschnäuzigen, abscheulichen und menschenunwürdigen Betriebsunterlagen von Schlachtbetrieben und entsprechenden veterinären staatlichen oder über Vereine betriebenen Einrichtungen wiederzugeben. Von Wissenschaft, Forschung und medizinischen Leistungen ist die Rede, wenn Labortiere, Nager, Katzen, Hunde und Affen zu Versuchszwecken eingepfercht, zu Tode erschreckt, zu Tode geängstigt, lebendig Stück für Stück zerlegt, ihre Organe und Glieder während ihrer Lebenszeit abgetrennt, entfernt und umoperiert werden. Mit der Ethik dieser unserer Gesellschaft ist so etwas offensichtlich vereinbar. Wen wundert der Absturz in die internen psychischen, kranken, kriminellen Abgründe, wenn auch Menschen inzwischen für einige Silberlinge abgeschlachtet, aus banalen Gründen in der Öffentlichkeit hingerichtet und zertrampelt, auf den Straßen und Autobahnen gejagt und überrollt werden. Wen wundert es bei all dem und der übermäßigen Bürokratie, Gleichgültigkeit, Korruption und Gefühlskälte einer sich inzwischen zur Raffgier bekennenden Gesellschaft, deren Justiz sich nicht für den Schutz des Lebens entscheiden kann, sondern ethisch, moralisch und praktisch nur dem Eigennutz dient. Die Entartung der Menschlichkeit hat sich in der jüngsten Geschichte beim Vollzug einer "Endlösung der Judenfrage" auf das Erschreckendste entblößt. Ähnlich lautende Listen, Begleitpapiere und Renditeberechnungen beschränken sich nunmehr wieder, so scheint es, auf die Millionen zusammengepferchter Zuchttiere, so ist der Normalzustand in unserer Gesellschaft wieder eingekehrt.
Nach dem Durchlesen des derzeitigen deutschen Tierschutzgesetzes kann ich mich und wird sich ein anständiger Mensch nur noch für die verantwortlichen Behörden schämen und muß sich seiner Ohnmacht und Trauer über die ganz offen behördlich sanktionierte unmenschliche Behandlung von Tieren in diesem Staat dennoch stellen.

Normalzustand in einer "Zivilisation"? Doch es gibt immer noch eine andere, bessere Kategorie von Menschen - und diejenigen unter ihnen, deren Liebe den unschuldigen, wehrlosen Geschöpfen dieser Welt gilt, und die sich dabei insbesondere den Tieren zugewendet haben, müssen auch immer wieder erleben: Schmerzliche Erfahrung, Betroffenheit, Trauer und Reue verschulden wir alle mitunter selbst durch unüberlegte und vorschnelle Entscheidungen. Wie wir es besser machen und damit vor allem unseren Tieren viel Leid ersparen, ja, ihnen ein möglichst großes "tierisches" Glück (letztlich damit auch uns) verschaffen können - dazu soll diese Seite Stück für Stück im Folgenden beitragen. Wir denken derzeit über einen Weg nach, wie ein Spendenkonto sinnvoll eingerichtet werden könnte, dass ausschließlich für gezielte und direkte Hilfe (vor allem medizinische Versorgung mit Schwerpunkt Krankheitsvorbeugung) bestimmt wäre. Es ist äußerst schmerzlich, wenn aus Geldmangel, Platzgründen, fehlendem Personal oder auch, weil sie einfach alt sind, Tiere bei Auftreten bestimmter Krankheitszeichen einfach eingeschläfert werden. Engagierte Pflegekräfte könnten sie statt dessen besser betreuen, und gute Tierärzte würden sie vorsorgend bzw. um Krankheitsursachen zu erkennen, zielgerichtet untersuchen und behandeln, wenn ... Wir haben selbst diesbezügliche, sehr traurige, Erfahrungen gemacht. Ich würde mich im Interesse unserer Tiere auf diesbezügliche Anregungen, Erfahrungsberichte, Hinweise und Kommentare freuen.

                Mein Georgi, lieber und treuer kann ein Mensch niemals sein


Dieses kleine Katerchen, das sich bei mir inzwischen sehr vergrößert hat, stand wohl im Verdacht, Möbel, Tapeten und Polster zu zerkratzen und auf dem gepflegten Rasen Exkremente zu hinterlassen. Das kleine, zutrauliche Tier irrte irgendwann ziellos neben einer sehr befahrenen Strassenkreuzung herum. Da, wo Weiher, Weiden und Wiesen der kommerziellen Bebauung so lange weichen müssen, bis auch dort gänzlich Beton und Stein statt Pflanzen vorherrschen.

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Das ist Marie, auch sie hatte Glück. Eine Wohnung ohne so ein liebes Wesen ist wie ein Haus ohne Bücher, leer, einsam und arm, auch wenn kostbare Möbel, Teppiche und Bilder die Wände bedecken.*
(Links im Bild sichtbar: Pfoten meiner Jenni)
* Das mit den Büchern stammt so sinngemäß von
   Hermann Hesse.


Rechts im Bild Marie und Jenni. Beide haben sich gesucht und gefunden, obwohl Marie fast fünf Jahre jünger ist. Wenn Kater Kugel (oben) nicht gerade mitmischt, kuscheln und tollen die beiden zusammen und - undenkbar für manche Menschen - es kracht scheppert und lärmt. Keine guten Aussichten für Omas gute Erbstücke und chronisch lärmempfindliche Leute.
Einsamkeit kennen sie nicht, die wäre auch traurig und nicht artgerecht. Ganz so, wie bei uns Menschen. Katzen sind unglaublich neugierig und vielseitig interessiert; sie langweilen sich schnell. Dann wird es für sie quälend.
Abwechslung, menschliche Nähe und viel Leben in der "Bude" ist ein Muß!

Wenn es um eine besonders schmackhafte Mahlzeit geht, können die beiden knurrend zum Einzelgänger werden - dann ab in eine Ecke mit dem "erbeuteten" Happen. In der Regel fressen sie aber gern und friedlich alle zusammen.

                       Jenni, das süsse tierische Zentrum im Haus

Kugelkater, der dominante 7 Kilo-Mann, würde der Kleinsten alles wegfressen, wenn man nicht aufpasst.
Das ist er, der kleine Kerl von oben. Und gerade hat er wohl der kleinen Marie das Mittagessen abgeschnorrt.

                     Schwer, aufzupassen, wenn einer so verfressen ist.

Thomas Alexander Kristott

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Gefahren für Abgabetiere
Ihre Katze hat Sie mit einem Wurf süßer Babies überrascht, und nun möchten Sie die Katzenkinder so schnell wie möglich in ein neues Zuhause abgeben - in gute Hände versteht sich! Am liebsten möchten Sie sich die Abgabe nicht durch irgendwelche Bürokratie oder gar eine Gebühr erschweren, und so entscheiden Sie sich für eine Anzeige in der örtlichen Presse: “Katzenbabies zu verschenken”... Doch halt: Was wissen Sie über die Menschen, die sich auf Ihre Anzeige melden, auch wenn sie noch so freundlich erscheinen? Es gibt leider viele schwarze Schafe unter den Interessenten! Oft antworten professionelle Tierhändler auf Anzeigen für kostenlose Tiere. Mischlinge werden von diesen Leuten z.B. als Rassetiere ohne Papiere weiterverkauft. Andere Händler verkaufen die Tiere an Versuchslabore weiter. Okkultisten suchen schwarze Katzen für Ritualmorde bei schwarzen Messen. Und auch dubiose Pelzhändler sind auf der Suche nach “kostenlosem Material" (Welpen sind für sie besonders interessant wegen des flauschigen Fells, zum Beispiel als Verzierung an Anoraks. Unter der Bezeichnung “Lipi” oder “Genotte” verbirgt sich das Fell der Hauskatze.) Weiterhin stehen Welpen in der Gefahr, als Schlangenfutter zu enden (Schlangen benötigen lebende Beute, und neben Nagern werden auch gern kleine Katzenwelpen verfüttert). Und Veranstalter von illegalen Hundekämpfen benutzen zum Scharfmachen ihrer Hunde gern die ein oder andere Katze. Wie aber kann man sich vor solchen Betrügern schützen? Man sollte sich auf jeden Fall vorher informieren, wohin das Tier kommt. Lassen Sie sich den Personalausweis des Interessenten zeigen und notieren Sie die Daten! Sehen Sie sich das neue Zuhause vor der Abgabe des Tieres persönlich an, schließen Sie einen Tierschutzvertrag ab. Schließen Sie einen Tierschutzvertrag ab und vereinbaren Sie, das Sie zu einem Kontrollbesuch kommen. Ganz wichtig: Ein Tier, das nichts kostet, ist für viele Menschen nichts wert und fliegt nur allzu schnell auf die Straße. Verlangen Sie daher auf jeden Fall eine Schutzgebühr!! Abgesehen davon, dass ihr Tier damit einen finanziellen Wert darstellt, lohnt sich hiermit die Anschaffung des Tieres für keinen Tierhändler mehr! Und lassen Sie sich im Vertrag bestätigen, dass das Tier nicht weitergegeben (verschenkt oder verkauft) werden darf! Bitte warnen Sie auch andere Menschen, von denen Sie wissen, dass diese ein Tier verschenken wollen! Für vorstehenden Beitrag danken wir unserer Quelle und Copyright: CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V.,
www.cat-care.de. Auf der Seite von CAT-CARE Tierhilfe Kassel e.V. können Sie wichtige Hilfe-Hinweise auch als PDF herunterladen.

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Tierheime

Zu diesem Thema mein eigenes bestürzendes Erlebnis:
Aus bestimmten Gründen, die mir heute natürlich längst nicht mehr als ausreichend relevant erscheinen, hatte ich meinen ca. 15 - jährigen Kater, der über 10 Jahre bei mir lebte und in den letzten Jahren diverse Umzüge mitmachte, jüngst ins Tierheim gegeben (Ich sorgte mich insbesondere wegen zunehmender Unreinheit des Katers in der Wohnung um das Verbleiben meiner weiteren zwei Katzen und meines kleinen Hundes; meine Tierfamilie war für das allgemeine Verständnis, auf das ich heute keine Rücksicht mehr nehmen würde, ohnehin auch zu groß, und mein alter Kater machte zunehmend besagte Probleme). Mein Moritz hatte, wie gesagt, bereits diverse Umzüge mitgemacht. Eigentlich sollte er seine alten Tage bis zum hoffentlich natürlichen Ende bei mir verbringen.
Nun, irgendwann schien es mir, dass unter den letztlichen Umständen nun auch die nötige Pflege, gesundheitliche Überwachung etc. im Tierheim besser gegeben wäre, und ich ging blauäugigerweise auch davon aus, dass Moritz noch - vielleicht an eine ältere Person - vermittelt werden würde, denn er war sehr anhänglich und ruhig. Wie einen alten Menschen, soll man aber schon wegen der Umstellung nach Möglichkeit auch kein altes Tier so einfach weggeben aus seinem jahrelang gewohnten Umfeld. Das weiß ich wohl auch erst seit dem traurigen Ausgang für den Kater.
So brachte ich ihn ins Tierheim, von dem ich grundsätzlich zu diesem Zeitpunkt einen netten und sehr tierfreundlichen Eindruck hatte. Auch die Tierversorgung vor Ort wirkte zunächst liebevoll und engagiert.


                                                    Mein Moritz

Doch nach etwa drei Wochen hielt ich es nicht mehr aus, und spontan holte ich ihn zurück; er fehlte mir sehr. Ein Jahr später wiederholte sich alles, mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich dieses Mal wegen der Umsorgung eines zugelaufenen Katzenbabys, das sich glücklicherweise inzwischen prächtig zu einer hübschen Katzendame gemausert hat, zu lange wartete. Als ich mich um den Kater wieder ernsthaft sorgte, ihn richtig vermisste und mich im Tierheim nach ihm erkundigte, im Hinterkopf den Willen, ihn endgültig wieder zurückzuholen, erfuhr ich, dass man Moritz nach sechs Wochen eingeschläfert hatte.

Mich anzurufen, mir seinen angeblich sehr schlechten gesundheitlichen Zustand mitzuteilen, befand man nicht für nötig. Das Tierheim hatte den Tierarzt, der den Kater bereits vor einem Jahr während dessen ersten kurzen Aufenthalts im Tierheim an den Zähnen behandelt hatte, inzwischen gewechselt. Der neue Arzt bzw. seine Mitarbeiterin diagnostizierte aus heiterem Himmel ein für mich nicht nachzuvollziehendes Herzleiden, ohne die Vorgeschichte des Katers zu kennen oder offensichtlich danach zu fragen und scheinbar auch, ohne dass Hinweise auf  Zahnprobleme oder solche bereits gegebene vom Vorbesitzer, also mir, vom Tierheim weitergegeben wurden. Ob Moritz zu wenig frass und aus diesen Gründen immer schwächer und dünner wurde, als er es während seines ganzen (dennoch recht gesunden) Lebens schon war, interessierte wohl nicht und war auch niemandem bekannt oder aufgefallen.

Als ich Moritz vor 10 Jahren von einem privaten Haushalt übernahm, war er in einem so schlechten allgemeinen Zustand, dass man vielleicht in einem Tierheim schon damals eine Tötung erwogen hätte.. Er fiel fast um, wenn man ihn nur antippte, war superdünn, das Fell stumpf und verschuppt, die Zähne schwarz.

Eine Tierärztin, zu der ich Moritz wegen einer dringend nötigen Allgemeinuntersuchung brachte, sah ihn in ihrem übermäßig sauberen Behandlungsraum nur von der Seite an und meinte geringschätzig: "Der ist ja nicht einmal mehr vermittelbar." Die Geringschätzung galt damit sicher auch mir als neuem Besitzer.

Leider habe ich damals wie heute nicht auf mein Bauchgefühl gehört, so dass ich dieser eigentlich ganz offensichtlich unfähigen, gemeinen und habgierigen Frau auch etwas später bei der plötzlichen Krankheit die Untersuchung und Behandlung meiner anderen Katze anvertraute, anstatt diese gleich in eine Tierklinik zu bringen, wie es notwendig gewesen wäre und wohin mich die Ärztin sofort hätte hinschicken müssen, statt selbst mit einer klaren Fehlbehandlung herumzupfuschen. Das kostete meiner Katze das Leben.

Zurück zu Moritz. Bei mir erholte er sich nach und nach, und bis auf seine wohl angeborene, auffallende aber nicht schmerzhafte Engstellung des Beckens und einem dadurch bedingten breitbeinigen Gang seiner unteren Hinterbeine, unterschied er sich bald nicht mehr von anderen gesunden Katzen. Doch er war, auch bedingt durch häufiges Übergeben bei schnellem Essen, immer recht dünn. Von Anfang an suchte er sich für sein "kleines Geschäft" irgendwelche Ecken und Gegenstände aus, sogar Steckdosenleisten, so dass es mehrmals zu gewissen Malheuren kam, bis ich endlich dahinterkam. Dennoch behielt ich ihn bis in diese Unglückszeit jetzt bei mir.

Im Alter nun, als er wieder dünner und nach und nach natürlich kraftloser wurde, machte er auf  Fremde den vorschnellen Eindruck, dass er offenbar leidend und kurz vor dem Sterben war. Diesen Trugschluss habe ich dem Tierheim damals bereits bei der ersten Abgabe mitgeteilt. Glücklicherweise holte ich ihn ja zunächst bereits nach zwei Wochen zurück, sonst hätte man ihn, wie ich glaube, schon in dieser Zeit bald getötet.
Mich als langjährigen Vorbesitzer nunmehr beim zweitenmal, zumindest vor einer Diagnose mit so schwerwiegenden Folgen, zu konsultieren, war offenbar nicht wichtig genug. Man war sich einig, ihn von seinen "Leiden" erlösen zu müssen. Die in Wirklichkeit für diesen Kater viel eher wahrscheinliche weiter zunehmende normale Altersschwäche - möglicherweise beschleunigt zu diesem Zeitpunkt wegen erneuter  Zahnprobleme und dem deshalb mangelnden Fressen - wurde, zumindest mir selbst offensichtlich, als nicht heilbare Krankheit ausgelegt. Etwas, für das man bei einem alten, nicht vermittelbaren, Tier, das den knappen Platz im Tierheim belegte, und das kein Fundtier war, für welches die Behörden in gewisser Weise hätten aufkommen müssen, kein Geld investieren würde.

Jetzt erst wurde mir klar, wie man in einigen Tierheimen mit älteren, kaum noch vermittelbaren, Tieren umgeht, ob leichtfertig oder bewußt, das ist letztlich egal. Ich würde niemals mehr ohne Weiteres, und ohne eine entsprechende Vereinbarung, nach der ich zumindest für eine gewisse Zeit noch das Verfügungsrecht behalten könnte, ein Tier, insbesondere kein älteres, in ein mir zu wenig bekanntes Tierheim geben, auch wenn mein Eindruck bis dahin ein sehr guter wäre. Mein bis zu diesem Vorfall unbegrenztes Vertrauen ist dahin. Ich würde eine sicher bessere, für das Tier ungefährliche, Lösung finden.

Bleibt zu sagen, dass ich, neben weiteren unglücklichen Erlebnissen (siehe mein Artikel über Kätzchenaufzucht) auch mit diesem meinen dummen und unverzeihlichen Fehler weiter leben muss, und auch dieser traurige Vorfall bedrückt mich wohl für immer sehr.

Das mangelnde Vertrauen zum Tierheim und dessen neuen Arzt hat wahrscheinlich auch meinem kleinen Kater Paulchen das Leben gekostet, denn ich hätte mich sonst wegen dem Kleinen, der noch auf das Fläschchen angewiesen war, auf jeden Fall zuerst an das Tierheim gewendet, und es wäre wohl nicht zu dem tragischen Ausgang gekommen.
Niemand fragt seit seinem Tode nach dem kleinen Kater, der gerade mal vier Wochen alt wurde, dessen Leben zuende war, bevor es noch richtig begonnen hatte. 15 bis 20 Jahre würde er bei mir oder später, wenn ich vielleicht nicht mehr gewesen wäre, zumindest in einem lieben Haushalt gelebt haben.  Keiner, der das tragische Schicksal des Kleinen von mir erfahren hat, erwähnt dies anschließend auch nur einmal, jeder befasst sich mit eigenen Sorgen.
Es kann wohl nur mir allein nahe gehen, denn eine Woche fast ununterbrochenem engsten Kontakt, tags und nachts, gehen nicht nur flach unter die Haut - sie hinterlassen tiefe innere Narben und das Bild seines kleinen Gesichtchens mit den mir zugewandten Äuglein beim Fläschchengeben in der Hand. Es hat sich eingebrannt, auch, wie er glücklich neben mir lag, während er mir in die Augen sah und sein kleines Beinchen hob, um von mir am Bäuchlein - wie anfangs von seiner Mutter - massiert zu werden. 

Auch zehn Jahre mit dem gehandikapten Kater Moritz, der mehrere Umzüge und gute und schlechte Zeiten mit mir teilte, sitzen tief in meinem Herzen. Jetzt, viele Monate nach dem Ende der beiden Tiere, weiß ich sicher: Ich bin ein anderer Mensch geworden, unglücklicher, unduldsamer, härter und konsequent gegenüber schlechten, gleichgültigen und tierfeindlichen Menschen, gegenüber Unwichtigem, profanen Dingen. In mir ist etwas zerbrochen, etwas zerstört. Ein Teil von mir ist mit Paulchen, dem kleinen Katerchen, gestorben. Bis ans Ende meines Lebens werde ich daran tragen - sei es so.
Meine Schuld und Dummheit fordern ihren Tribut, doch ich wünschte, nicht die beiden unschuldigen Tiere währen die Leidtragenden - ich würde viel von mir selbst geben, könnte ich das Rad der Zeit zurückdrehen bis zu jenen verhängnisvollen Momenten und alles ändern.

Zurück zu den lieben Menschen. Wie soll es anders sein - aus meiner Meinung dazu habe ich keinen Hehl gemacht, und eine mir nicht benannte Person aus dem Freundeskreis des Tierheims (ich bin mir ihrer Identität allerdings sicher) hat mich kürzlich beim hiesigen Veterinäramt denunziert, ohne mich und alle genauen Umstände näher zu kennen bzw. zur Kenntnis nehmen zu wollen.

Die Herren suchten mich zu Dritt morgens auf - natürlich unangemeldet. Informationen wurden nicht gegeben. Was sie von mir, meiner Wohnung und meinen Tieren halten? Abwarten.

Ausschlaggebend für die Verleumdung und Denunziation war für Denjenigen (Diejenige) meines Erachtens nicht etwa das Wohl der Tiere, sondern egomanisches, übersteigertes Geltungsbedürfnis, einhergehend mit wohl selbstverschuldeter Wut und Agressionen gegen ihm (ihr) unliebsame Personen. Für derartige Ausbrüche und Verhaltensweisen ist diese Person sicher bereits bekannt.

Thomas Kristott
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Katzenschicksale im Dezember

Der Monat Dezember brachte unmittelbar nach Beginn Schneemassen und eisige Kälte. Etliche ausgesetzte aber auch angeblich umsorgte Katzen und neugeborene Kätzchen verkriechen sich in Scheunen und Ställen oder in Verschläge; die Fütterung ist schlechthin ungenügend und mieserabel und ohnehin nur für den geringsten Teil der Katzen existent. Dominante Tiere mögen es da noch etwas besser haben, doch für die schwachen und kranken bleibt kaum etwas übrig. Die kleinen Kids sterben an Unterernährung und Kälte. Viele Katzenfamilien werden getötet, verjagt oder verbringen ihre Tage im günstigsten Fall in einem überfüllten Tierheim, im Käfig - dort nicht selten den Tod durch Euthanasie im Nacken.

Das Tierschutzgesetz schreibt eine generelle Kastration der in Hof und Scheunen vegetierenden Katzen nicht vor. So leidet jede neue Katzengeneration auf´s neue - ihre "Eigentümer" kalkulieren ihren Tod als willkommene Natürlichkeit ein, ob überfahren, erkrankt, erfroren oder verhungert.

Die Zahl der überlebenden Katzen bleibt für sie somit überschaubar, wenn nicht, werden ganze Katzenfamilien irgendwie entsorgt, wer interessiert sich schon dafür, die Tiere bleiben im menschlichen Gesetz ja nur eine Sache, und die brutale Tötung ist "Sachbeschädigung" oder allenfalls ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz - mit lächerlichen Strafen für die Täter.
Für viele Menschen, gewisse Hausbesitzer, Förster, Jäger und Bauern etc. sind Katzen unwillkommen oder allenfalls Mäusejäger, nur hierfür nützlich - jedes Gefühl fehlt für die sanften, sauberen, freundlichen und intelligenten Katzen, die sich gern und liebevoll für ein warmes Plätzchen, gutes Futter und Fürsorge den Menschen anschließen, sich einen Namen und Familienglück wünschen.
Doch sie dürfen Haus und Wohnung nicht betreten, müssen sich einsam draußen einrichten, in einem alten Eimer unter einer Treppe, in einem kalten Stall ohne genügend Stroh, in einem Mauerverschlag - bei jedem Klima, bei eisigen Temparaturen, bei Schnee, Matsch, Hagel und Regen.
Letztlich, wenn es nicht so traurig wäre, tun mir die Menschen, die sich hier selbst mit allem versorgen, von christlicher Nächstenliebe reden und nicht selten gerade zu Weihnachten letztlich nur an sich denken, leid. Die lebende Welt beherrscht derzeit ein Wesen - der Mensch - das großenteils gefühlskalt ist und eines Tages selbst die Rechnung dafür präsentiert bekommt.
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Hundewelpen, Milchzähnchen und gefährliches Knabbern

Wenn die Kleinen ihre ersten Zähnchen, ihr Milchgebiß bekommen, dauert es nicht lange, und sie knabbern an allem, was erreichbar ist. Die Gefahr ist groß, daß sie Metall (etwa beim ausschlabbern und auskauen von Futternäpfchen)-Kunststoff - oder Holzsplitter etc. verschlucken oder daß diese gleich im Hals Unheil anrichten. Hier hilft im Zweifelsfall mitunter noch rechtzeitig Sauerkraut fressen lassen (ins Futter geben), denn das Kraut windet sich im Darm um Fremdkörper und macht den Durchgang unschädlicher. Achten Sie immer darauf, daß ihr Welpe weder irgendeinen gefährlichen Gegenstand verschlucken kann noch Fremdkörper in Hals und Magen gelangen. Scharfe Fasern wie Bast etc. gehen, wie viele andere kleine Dinge, sogar spitze, zwar meist ohne Schaden anzurichten durch den Darm - jedoch ist Vorsicht angebracht, bei allen verschluckten Fremdkörpern. Fasern - etwa aus Körben - verursachen durch die Scharfkantigkeit mitunter kleine Blutungen aus der Schleim des Darms, kleine Schnittverletzungen, die nichts mit Darmblutungen durch Parasiten oder Krebs zu tun haben. Am Darmausgang tröpfelt nach der Kotabsetzung in diesen Fällen noch Blut, vermischt mit Schleim, nach. Auch hier Sauerkraut geben und jegliche weitere Faserkauerei unterbinden. Nur bei seltenen Infektionen besteht hier Gefahr. Abwarten und beobachten, Abheilung der kleinen Verletzungen ist recht sicher. Derartige kleine Blutungen treten auch ohne Fremdeinwirkungen auf an der Analschleimhaut/Analbeutel und sind kein Anlaß zur besonderen Besorgnis. Eine Kotuntersuchung ist dennoch unbedingt angebracht, möglich sind Würmer oder andere Parasiten.

Erheblich gefährlicher sind längere Fäden, Schnüre, Angelsehnen etc. Der Darm kann u. a. lebensgefährlich abgeschnürt werden.

Die Kleinen zerkauen alles, was zerkaut werden kann, und auch die elektrischen Kabel werden nicht verschont. Diese sind besonders gefährlich, denn ein Stromschlag im Mäulchen, aus einem durchgebissenen Kabel kann tödlich sein. Kabel und Verlängerungsschnüre, Verlängerungsdosen etc. sollen abgedeckt und gesichert sein, beobachtet werden und der Strom immer abgeschaltet oder aus der Steckdose gezogen werden, sooft es möglich ist, besonders, wenn der Welpe sich unbeobachtet an diesen Quellen aufhält, nachts etwa, wenn Sie schlafen. Küchengeräte, Mülleimer - ja Herdplatten - die Kleinen gelangen überall hin! Der eigene gemeinsame Haushalt, die Wohnungsteilung mit ihrem Menschen, ist gerade für sie extrem gefährlich.

Wie bei Kätzchen gilt in besonderem Maße oben dies alles insbesondere für die bedeutend stärkeren und beißfreudigeren Hundewelpen.
Alles, was ins Mäulchen und damit meist in den Körper gelangt, ist potentiell sehr gefährlich, kann den Tod der Kleinen oder schwere Verletzungen bedeuten. Dies gilt im gleichen Maße für abgeknabberte oder sonst geschluckte Farbreste von Anstrichen und viele Haushaltsflüssigkeiten, Reinigungsmittel etc., die alle sehr giftig sein können und vieles andere sonst.
Ähnlich wie bei Menschenbabys ist ungeteilte, absolut konzentrierte Aufmerksamkeit und Vorbeugung wichtig. Keine Plastikteile z.B., Plastikfressnäpfe (wenn, dann unzerstörbar dicke) und Kleinteile jeder Art an die Kleinen heranlassen. Keine häuslichen Pflanzen (auch draußen beim Gassigehen aufpassen), Holzteile aller Art, Tabakreste aus Aschenbechern etc., alles, was nicht ausreichend fest und dick ist, und fast alle möglichen sonstigen Kleinteile nie in Reichweite der Welpen liegen lassen!
Die Kleinen gelangen überall hin, sie klettern auch auf Stühle, sogar auf Tische. Unterschätzen Sie das niemals.
Keine offenen Toiletten etc- einfach alles, worauf ja auch bei Menschenbabys unbedingt geachtet werden muß.

Die Aufzählung und die Gefahrenmöglichkeiten können endlos fortgesetzt werden - machen Sie sich Gedanken, seien Sie der Umsorger und Beschützer, bevor es zu spät ist. Ihr Schmerz, die Selbstvorwürfe und der vermeidbare Tod des Tierchens sind grausam!

Diese Phase endet in der Regel nach einigen Monaten bei Beginn des Zahnwechsels. Dann folgt eine Zeit  zerstörerischen Beißens und Fledderns, was für die betroffenen Gegenstände und deren Eigentümer unangenehm ist aber weitaus weniger gefährlich insgesamt, ohne daß die menschliche Aufmerksamkeit indes nachlassen sollte. Es beginnt die Zeit der beiderseitigen Hinwendung und Aufmerksamkeit, des bewußten Spielens und der Entdeckungen des Lebens - die Zeit, die der liebende Mensch niemals mehr vergißt.

Auch für die ganz kleinen Welpen, die noch an der Mutter oder auch am Fläschchen saugen, gilt im Übrigen überwiegend das, was wir bei unserem Kätzchenartikel schrieben: Insbesondere aber keine Kanülen für die Milch, Feingefühl, Ruhe und Zartheit, immer ermöglichen, daß die Kleinen nuckeln und saugen können, was nur möglich ist, wenn sie dafür das Mäulchen schließen und mit der kleinen Zunge die Aufnahme der Milch regeln, notfalls ausspucken und so nichts über die Luftröhre in die Lunge bekommen können. Lesen Sie dazu den Kätzchenartikel.

Thomas Kristott